Der Einfluss des Eritreischen Medienbundes Schweiz als Kommunikationsintermeditär und Netzwerk-Akteur in der Schweiz

Die eritreische Wohnbevölkerung in der Schweiz ist regelmässig das Thema von Medienberichterstattungen. Im Fokus stehen Gewaltausschreitungen und mangelnde Integration. Vielfach erfolgt die Kommunikation nicht direkt mit betroffenen Personen. Der Eritreische Medienbund Schweiz setzt sich zum Ziel, die Kommunikationsströme zwischen EritreerInnen und anderen AkteurInnen in der Schweiz auf eine sachlich informative und kulturell respektvolle Ebene zu bringen und den Austausch innerhalb der eritreischen Wohnbevölkerung in der Schweiz zu fördern. Diese Einzelfallstudie untersucht, inwiefern der Eritreische Medienbund Schweiz die Kommunikation der eritreischen und nicht-eritreischen Wohnbevölkerung sowie staatlicher und nicht-staatlicher Institutionen in der Schweiz beeinflusst. Die Untersuchung erfolgt mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse auf der primären Datenbasis von leitfadengestützten Interviewgesprächen. Die Resultate zeigen, dass der Eritreische Medienbund Schweiz die Kommunikation in den untersuchten Dimensionen in unterschiedlichen Arten erleichtert, also etabliert, stärkt oder effizienter gestaltet. Dieser Einfluss wird besonders in der Informationsvermittlung beobachtet. Der Eritreische Medienbund Schweiz funktioniert in diesem Kontext als Kommunikationsintermediär zwischen unterschiedlichen Akteuren in der Schweiz. Die Ergebnisse geben ausserdem Hinweise darauf, dass der Eritreische Medienbund Schweiz als relevanter Akteur in Governance-Netzwerken die Erbringung staatlicher Leistungen massgebend beeinflusst. Damit erweist sich der Eritreische Medienbund Schweiz als relevant für weitere Forschung im Bereich der Governance- und Demokratieforschung.